Die Vorbereitungen sind abgeschlossen

Hast du noch Kleider, die du vielleicht selbst nicht mehr benötigst? Solche und ähnliche Fragen stellen wir denjenigen Kollegen, die uns wiederum fragen, wann es denn losgeht. Am Samstag, 9.12, reisen wir nach Benin und damit startet für uns auch das Abenteuer, bei dem wir unser erstes, eigens finanziertes Brunnenprojekt umsetzen werden. Im Mai 2023 hatten wir über eine online Plattform ein Crowdfunding gestartet und über viele weitere Kanäle Werbung gemacht für unser Vorhaben. Nach unzähligen Telefonaten, Gesprächen und Emails sind schliesslich im Sommer die benötigten rund CHF 15’000.- zusammengekommen. Eine bedeutende Unterstützung erhielten wir von unterschiedlichen Rotary Clubs. Und so konnten wir freudig unserem Vertrauten in Benin Bescheid geben, dass wir es tatsächlich geschafft haben. Knapp zwei Jahre nach dem ersten Besuch von Tobias in Benin war es so weit und wir durften die Projektumsetzung anfangen zu konkretisieren. Das heisst, wir haben definiert, was wir genau benötigen: einen Brunnenschacht, einen Turm für den Wassertank, die Pumpe, Verbindungsschläuche und Solarpanels, um nur die wichtigsten Elemente zu nennen. Alles dies, was dem ganzen Dorf Zugang zu sauberem Trinkwasser bescheren soll. Sauber aufgelistet ergab das eine Anforderungsliste, für deren Umsetzung sich lokale beninische Bauunternehmer bewerben konnten. Seit dem Spätsommer steht fest, welche Firma unser Vorhaben umsetzt. Gebaut werden soll das Ganze im Dorf Bortoko, im Departement Djougou, im Norden Benins. Da, wo Tobias im Jahr 2021 mit Augustin in dessen Heimatdorf beim örtlichen Vorsteher bereits um Erlaubnis für den Bau gefragt hatte. Dort werden wir nach unserer Ankunft in Cotonou, der wirtschaftlichen Hauptstadt Benins, auch direkt hinreisen. Am Wochenende vom 25.11.2023 führt das Bauunternehmen dort, auf dem örtlichen Dorfplatz, eine sogenannte hydrogeologische Studie durch. Das ist im Prinzip nichts anderes als das oberflächliche Suchen nach Wasser und die Berechnung der Wahrscheinlichkeit, in welcher Tiefe wir bei der Bohrung wie viel Wasser finden werden. Gebohrt wird übrigens etwa in eine Tiefe von 120 bis 180 Metern. Das stellt, im Gegensatz zu Handziehbrunnen, ganzjährig und wetterunabhängig sicher, dass die Dorfbevölkerung sauberes Trinkwasser hat. Der aktuelle Arbeitsschritt, der soeben geklärt werden konnte, ist das Thema der Geldüberweisung nach Benin. Einerseits möchten wir nicht mit zu viel Bargeld reisen, wenn wir in der Schweiz westafrikanischen Franc CFA wechseln, andererseits kostet ein internationaler Transfer auch immer Gebühren, die nicht zu unterschätzen sind. Wir haben nun bereits eine Anzahlung nach Benin geleistet, die für die Grundwassermessung benötigt wird. Eine zweite Tranche ist unterwegs und einen weiteren Teil werden wir in bar mitnehmen. So haben wir eine sichere Lösung finden können. Laufend bekommen wir noch weitere Dinge, wie zum Beispiel Digitalkameras oder iPads, die wir sehr gerne mit nach Benin nehmen. Diese Geräte bekommen dort ein zweites Leben und helfen  Menschen ins digitale Zeitalter zu kommen. Denn auch wenn gewisse Orte noch keinen direkten Zugang zu Wasser haben, eine mobile Internetverbindung besteht fast immer :-).  

Wo wird der Brunnen gebaut?

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